Schwellenzeiten: Gestern, so scheint es, war alles noch in Ordnung.
Alles hatte seinen Platz, alles funktionierte, alles lief nach Plan.
Und plötzlich ist da eine Leere. Und ein großes Fragezeichen steht im Raum.
War das alles?
Einige Zeit versuchst du, dich vor dir selbst zu rechtfertigen. Du findest Gründe, warum du dich damals so und nicht anders entschieden hast. Gegen deine Träume. Gegen deine innere Stimme. Es siegte die Vernunft. Das Angepasste. Du wolltest nicht anecken. Das willst du eigentlich auch heute nicht. Lieber mit dem Strom als gegen ihn leben.
Und doch ist da eine innere Stimme, die sich bemerkbar macht. Noch ist sie ganz leise, aber unüberhörbar.
Das alte Leben trägt nicht mehr.
Das Neue ist jedoch nicht in Sicht.
Noch nicht.
In diesen Schwellenzeiten hast du zwei Möglichkeiten
I. Alles bleibt beim Alten
Du ignorierst die innere Stimme und machst weiter wie bisher. Du optimierst dich weiter, drehst an ein paar Stellschrauben, machst einen Wochenendkurs und fügst dich dem vermeintlich Unabänderlichen. Du kleidest deine unbequeme Komfortzone mit etwas Alkohol, Süßem, Kampf-Shopping oder Binge-TV-Watching aus, bleibst jedoch im Altvertrauten. Irgendwann wird sie schon aufhören, diese lästige Stimme.
II. Du vertraust dich dem Leben an, suchst dir weise Wegbegleiterinnen und übertrittst die Schwelle
Du gehst den alten Weg der Initiation, der dich von einem leistungsorientierten, egozentrierten Leben hin zu einem seelenzentrierten Leben führt.
In alten matriarchalen Kulturen, in denen das zyklische Wissen und das Wissen um Lebensschwellen gelebt und gelehrt wurde, gab es viele Schwellenhüterinnen, die uns Frauen an diesen Schwellen begleiteten.
Es waren die Großmütter, Älteste, Doulas und Patinnen, die gerade an den Reife-Schwellen von Frauen den Übergang erleichterten.
Heutzutage gibt es nur noch wenig erfahrene HüterInnen an den Lebensschwellen.
Warum?
Ich vermute, es hat mit unserem Weltbild zu tun.
Seit der industriellen Revolution vor etwa 250 Jahren erleben wir unser Leben immer weniger als einen zyklischen Prozess, sondern eher als gerade Linie zwischen Geburt und Tod. Wenn wir diese dann auch noch in produktiv und unproduktiv einteilen, sieht die in etwa so aus:
Übrigens pushen wir die Zeit der Produktivität und Leistungsfähigkeit immer weiter: noch bis vor 20 Jahren arbeiteten Menschen bis zum 62-ten Lebensjahr – bis 2029 wird das Rentenalter auf 67 Jahre angehoben. Doch auch im Rentenalter versuchen wir uns als „leistungsstark“ zu sehen;
Wir haben nicht gelernt, uns über andere Parameter als Leistung, Optimierung und Effizienz zu definieren.
Und so suchen wir nach Trainern und Coaches, die uns dabei helfen, unsere Performance zu optimieren.
- Die Sprache: Positiv | Komparativ | Superlativ
- Die Währung: Leistung | Ertrag | Performance.
Doch wir haben diese Rechnung ohne den Wirt gemacht
Und der ist in unserer zweiten Lebenshälfte ohne Zweifel die Seele. Während sie in der ersten Lebenshälfte dem Ego das Steuer unseres Lebensschiffs überlassen hat, drängt sie in der Lebensmitte immer öfter, das Steuer zu übernehmen. Dabei fährt sie ziemliche Geschütze auf:
- Sie lässt uns am Sinn unseres bisherigen Lebens zweifeln.
- Sie stellt Lebensentwürfe infrage, die wir eine lange Zeit – ohne darüber groß nachzudenken – gelebt haben.
- Sie sucht nach Antworten zu Fragen, die wir uns bisher noch gar nicht gestellt hatten.
Eine schier unüberwindbare Kluft öffnet sich zwischen deinem bisherigen Leben und dem Neuen, das noch keinen Namen trägt.
Auf der anderen Seite der Lebensschwelle breitet sich eine Landschaft aus, deren Sprache und Währung wir nicht kennen. Wir haben weder Karte noch Kompass und erkennen schnell, dass die uns bekannten Hilfsmittel dort nicht „funktionieren“.
Und auch die BegleiterInnen, die uns in der Phase der Optimierung ausgezeichnete Dienste leisteten, werden an der Schwelle zurückbleiben.
Ab hier übernehmen initiierte SchwellenhüterInnen, die selbst den kreisrunden Pfad über die Schwelle gegangen sind, das Geleit. Nicht weil sie „besser“ sind, sondern, weil sie mit der Sprache, der Währung, der Landschaft und dem magischen Kompass vertraut sind, der dich die neue, erweiterte Lebenslandschaft einnehmen lässt.
- Sie sind Meisterinnen beider Lebenswelten und leben das „sowohl-als-auch“.
- Sie wissen, dass diese Schwellenzeiten jenseits von Zeit und Raum sind, Jahre dauern können und sich so manche darin verloren hat.
- Sie erinnern dich daran, dass es Zeit wird, weiterzugehen und dich nicht in der Vergangenheit zu verheddern.
- Sie wissen, dass Schwellenzeiten instabil machen, jedoch keiner TherapeutInnen bedarf, sondern Begleiterinnen, die den Weg schon vor dir gegangen sind.
- Sie kennen die inneren Jahreszeiten und wissen, wie Übergangszeiten zu meistern sind.
Mentorinnen der Neuen Zeit[
Wo du diese SchwellenhüterInnen findest?
VisionssucheleiterInnen zum Beispiel sind darin ausgebildet, Menschen an Schwellen zwischen Altem und Neuem zu begleiten. Suchst du speziell nach Frauen, die dich an weiblichen Lebensschwellen begleiten, dann sind das zum Beispiel Doulas, die ins Leben und aus dem Leben begleiten. Suchst du nach Begleiterinnen, die dich seelisch-spirituell in der Lebensmitte begleiten, dann sind das integrale Mentorinnen.
Bist du möglicherweise eine davon? Lass uns das gemeinsam erforschen! Mach` den kostenlosen Schnell-Check!
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Von Herz zu Herz, deine Mia
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